Gesunde Nahrung und Klimaschutz aus unserem Garten
Das Jahr nimmt auch im Gartenbau seinen Lauf. Die kalten Tage im Mai sind vergangen und vergessen, und der Sommer ist unzweifelhaft angekommen. Die wärmeliebenden Kulturen legen richtig los und wachsen in Rekordzeit, v.a. Tomaten, Zucchini, Paprika, Kürbis, Mais und Süßkartoffeln. An den Obstbäumen reift eine vielversprechende Zahl von Früchten heran, während bei den Beeren bereits geerntet werden kann. Den Kohl-Gewächsen, Radieschen, Mairübchen & Co. (allesamt Kreuzblütler) ist es bereits wieder zu warm, die Salate sind von der Hitze auch nicht begeistert, und alle Kulturen sehnen sich nach Regen. Wir hoffen auf ein erträgliches Mittelmaß der Witterung!
Eine schöne Entwicklung zeigen die aktuellen Bodenproben. Für unsere Freiland-Gartenfläche wurde in diesem Jahr ein Humusgehalt von 4,4% analysiert. Im Jahr 2020 war es noch ein Wert von 3,35 %. Eine Steigerung von 1,05 % innerhalb von fünf Jahren ist eine sehr erfreuliche und weit überdurchschnittliche Entwicklung! Auf den meisten Landwirtschaftsflächen wird heute durch intensive Bearbeitung und industrielle Praktiken eher Humus abgebaut. Als Humus wird die organische Bodensubstanz bezeichnet, welche auch die Fruchtbarkeit und Wasserspeicherfähigkeit repräsentiert. Humus besteht zu 58% aus Kohlenstoff und hat damit eine enorme Bedeutung in der Klimawandel-Thematik. Je mehr Humus wir im Boden aufbauen, umso mehr Kohlendioxid wird der Atmosphäre entzogen, bei gleichzeitiger Bodenverbesserung.
Die Steigerungsrate in unserem Gartenboden von ca. 0,2% pro Jahr bedeutet eine Kohlenstoffbindung von 1,2 to C pro Hektar und Jahr, und damit ein Äquivalent von ca. 4,4 to CO2 pro Hektar – etwa die Menge, die bei der Verbrennung von 1850 Liter Benzin entstehen. Das ist deutlich mehr als unser Einachs-Traktor und der Lieferwagen verbrauchen!
Auf der restlichen Ackerfläche ist die Humus-Anreicherung im Boden mit 0,5% in fünf Jahren zwar nur halb so groß wie im Garten, aber trotzdem sehr gut! Und die Bäume sind in diese Bilanz noch gar nicht einbezogen – sie binden zusätzlich Kohlenstoff in Form von Holz und kühlen die Umgebung.
Wir können also auf Basis dieser Zahlen vorsichtig behaupten, dass unsere Mission einer Klima-freundlichen Landwirtschaft durch Permakultur und Agroforst wirksam ist. Viele Bio-Bauern-Kollegen wirtschaften ebenfalls Boden-aufbauend, und das ist seit Anbeginn in den Grundprinzipien der ökologischen Landwirtschaft verankert. Es bräuchte mehr davon, in der Region, in Deutschland und in der ganzen Welt!
Wer unsere Arbeit unterstützen möchte, kann weiterhin gern eine Abokiste mit wöchentlicher Lieferung von frischem Gemüse, Obst und Eiern bestellen. Nähere Infos und den Link zur Anmeldung gibt es auf unserer Website (Link zu Biophilja.net). Wir freuen uns natürlich auch über euren Besuch im Hofladen!
Vielen Dank!

Bild: Neben Bodenaufbau und Klimaschutz entsteht eine schöne Landschaft.