Jahresplanung
Der erste Monat des neuen Jahres ist schon wieder vorüber, kaum zu glauben!
Wir sind fleißig dabei, das Landwirtschaftsjahr zu planen und vorzubereiten. An dieser Stelle möchten wir bereits einen kleinen Ausblick darüber geben, was wir uns vorgenommen haben.
Gemüsebau:
Unser Anbau für Abokiste und Hofladen soll in diesem Jahr in punkto Fläche, Menge und Vielfalt etwas größer werden. Dazu wird der bewährte Handarbeits-basierte Market-Garden-Gemüsebau um einen begrenzten Teil Feldgemüse ergänzt, den wir östlich neben der bisherigen Anbaufläche einrichten wollen. Feldgemüse-Anbau heißt, dass die Beete mit 1,20 m breiter und mit 50 m länger sind als im Market-Garden mit 0,75m Breite und 25 m Länge. Die Bewirtschaftung erfolgt größtenteils mit Traktor-Gerätschaften und weniger von Hand. Wir wollen und müssen damit den stetig steigenden Kosten, v.a. im Bereich Lohn, Wasser und Energie begegnen, können dadurch aber auch eine größere Menge eigenes Lagergemüse erzeugen.
Die zugehörige Planung ist spannend, und die Umsetzung wird Kraft kosten. Die Fertigstellung des Regenwasserteiches gehört auch dazu. Zur Unterstützung konnten wir eine Gärtnerin für unser Team gewinnen, die mit Feldgemüsebau bereits in anderen Betrieben Erfahrungen gesammelt hat.
Über die weitere Entwicklung werden wir berichten!
Obstbau und Agroforst:
Die vorhandenen Bäume wollen wir weiter pflegen und sehen mit Zuversicht einer ersten kleinen Obsternte entgegen. Möge es dieses Jahr keinen Spätfrost oder andere Wetter-Unbilden geben! In die Hoch- und Halbstamm-Obstreihen mit den großen 10m-Pflanz-Abständen hatten wir letztes Jahr noch einige Buschbäume als „Lückenfüller“ gesetzt, die in diesem Jahr ebenfalls bereits ein paar Früchte tragen sollten.
Den ursprünglichen Plan zur Neuanlage einer Streuobstwiese mit vielen weiteren Obst- und Nussbäumen müssen wir leider auf den kommenden Winter verschieben. Die Planung und Umsetzung dieses Projektes ist neben den Änderungen im Gemüsebereich gerade nicht machbar. Dennoch wollen wir die Zeit nutzen, und auf der vorgesehenen Fläche unweit des Osendorfer Sees einige wenige Bäume testweise einpflanzen und versuchen zu etablieren. Dadurch kann die Erfolgsquote auf dem herausfordernden trockenen Standort besser abgeschätzt werden. Wir sind  gespannt!
Hühnerhaltung:
Im vergangenen Jahr haben wir die große Änderung unseres Stallsystems von Bauwagen und Eigenbau-Ställen auf die beiden modernen 300er Weiland-Hühnermobile vollzogen. Das hat sich mittlerweile bewährt und soll so bleiben. Eine Erweiterung ist erstmal nicht geplant. Der Bedarf an Eiern wäre zwar vorhanden, um einen weiteren Stall aufzunehmen und die Tierzahl  etwas zu vergrößern – und Auslaufflächen wären ausreichend vorhanden – jedoch ist der Absatz von Suppenhühnern und insbesondere Bruderhahn-Produkten immer noch eine Herausforderung.
In diesem Zusammenhang haben wir zudem geplant, eine Bruderhahn-Gruppe, also 300 Tiere, ab dem Frühjahr selbst langsam und stressfrei aufzuziehen, und dann als Grillhähnchen zu vermarkten. Diese Herren werden dann, wie ihre Legehennen-Schwestern, wieder Tiere einer Zweinutzungszüchtung sein. Sie werden im April bei uns einziehen und freuen sich ab der Hofführung vor Ostern auf euren Besuch!
Bild: Hütehund wartet bei der Hühnerstall-Reinigung auf frisches Stroh.
Weidewirtschaft:
Die angedachte Beweidung mit Rindern wollen wir versuchen umzusetzen. Über die Bedeutung der Beweidung mit Wiederkäuern hatten wir bereits geschrieben. Die Kooperation mit der Welsh-Black-Rinderzuchtgemeinschaft ist leider noch nicht ganz so sicher wie geglaubt, da unser Partner mittlerweile Aufwand und Kosten kritisch einschätzt. Wir bleiben hier aber dran und hoffen auf eine gute Lösung für alle Beteiligten, inkl. Rindfleisch-Interessenten!
In diesem Zusammenhang sei schonmal erwähnt, dass wir ab diesem Jahr eine wunderschöne Auenwiese in Döllnitz bewirtschaften dürfen, welche die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe gern durch Mahd und Beweidung wieder zum Lebensraum-Typ „Brenndolden-Auenwiesen“ entwickeln möchte. Rinder würden sich hier sehr gut ins Konzept einfügen. Nähere Infos gibt es im Frühjahr.
Für all die genannten Punkte ist ein Jahr wiederum fast zu kurz. Aber auch wenn vielleicht nicht alles geschafft wird, so werden wir zumindest ein großes Stück Weg zurückgelegt haben und um viele Erfahrungen reicher sein!