Neue Hühnerställe
Wer in den letzten Jahren schonmal bei uns eine Hofführung mitgemacht hat, kennt sicherlich unser bisheriges Mobilstall-System, bestehend aus vier Stück Bauwagen für je 100 Legehennen und zwei Stück Eigenbau-Ställe für je 200 Hennen und Hähne. Das Motto war dabei viel Platz für die Tiere, wenig Technik, geringe Investitionskosten, manuelle Versorgung und Reinigung. In Kombination mit unserem bisherigen Grundsatz zur Haltung von Tieren aus Rasse- und Zweinutzungszucht konnten wir mit diesen kleinen Stallgrößen eine Art Bilderbuch Hühnerhaltung zeigen, wie sie sich jeder tierliebe Mensch wünscht.
In vorangegangenen Newslettern hatte ich bereits angedeutet, dass hier Änderungen notwendig sind, um die Hühnerhaltung dauerhaft fortführen zu können. Besonders die zunehmenden gesundheitlichen Probleme aufgrund der täglichen Futter- und Wasser-Schlepperei sowie der wöchentlichen manuellen Stallreinigung haben die Anschaffung moderner Hühnerställe quasi erzwungen. Die beiden gebrauchten „Hühnermobil HM300 Kombi“ von Stallbau Weiland haben viel Geld gekostet, erleichtern jedoch die Arbeit dank teilautomatischer Fütterungs- und Tränke-Anlage sowie Entmistung mit Förderband ganz erheblich. Die Tiere leben in diesen Ställen zwar in etwas größeren Gruppen a 300 Tiere, und haben pro Huhn etwas weniger Legenest-Fläche und Sitzstangenlänge. Auf der Haben-Seite stehen dafür aber ständig frisches Futter, dank Gitterost-Boden immer saubere Füße und dank der Wärmedämmung ein angenehmeres Temperaturniveau bei kaltem Wetter. Die Stallgröße ist immer noch weit unter dem 3000er Standard, der auch im Bio-Segment bei den meisten Betrieben üblich ist. Dank des Mobilstall-Prinzips bleibt selbstverständlich der Zugang zu schöner großer Grünland-Auslauffläche mit regelmäßigem Flächenwechsel erhalten. Das ist in Hinblick auf Tierwohl, Tiergesundheit und auch Geschmack und Inhaltsstoffe der Eier der wichtigste Aspekt.
200er Eigenbau-Mobilstall (links) und 300er Weiland-Mobil (rechts), im Hintergrund die alten Bauwagen
Blick in den Speise- und Ruheraum (links) und in das zwei-etagige Legenest (rechts)
Aktuell haben wir nun einen 200er Eigenbau-Stall und die beiden 300er Weiland-Mobile im Einsatz, in denen insgesamt 700 alte und junge Hühner leben. Die Bauwagen sind ausgemustert, werden gereinigt und verkauft. Den frei gewordenen 200er Stall nutzen wir künftig für die Aufzucht der Bruderhähne.
In der letzten Woche sind wir mit Tieren und Ställen vom Winterquartier auf die Weide gewechselt, denn das Gras wächst gut und der Boden ist nun ohne Flurschäden befahrbar. Was für die Weidesaison noch fehlt, ist ein stärkerer Traktor, der die schwereren neue Ställe sicher bewegen kann, und der mit einer Frontladerschaufel den Hühnermist bei der Stallreinigung vom Förderband aufnehmen kann. Die Beschaffung eines gut erhaltenen und bezahlbaren Traktors ist aufgrund des völlig abgehobenen Preisniveaus auf dem Gebrauchtmarkt schon wieder ein eigenes Projekt, aber auch das werden wir noch schaffen.