Wasser!

Ende August – vorbei ist die Phase des Jahres, in der wir regelmäßig und ausreichend Regen erhalten haben. Es war eine schöne Zeit, für Pflanzen, Tiere und Menschen, zumindest in unserer von großen Überschwemmungen verschonten Region. Nun heißt es wieder Gießen, Schatten spenden, Schwitzen, ganz wie wir es aus den vergangenen Sommern gewohnt sind. Ein großes Dankeschön geht in diesem Zusammenhang an unsere zuverlässige öffentliche Trinkwasserversorgung, an der – nicht nur in unserem Betrieb – in einem heißen trockenen Sommer alles Leben hängt!

Fast alle Bäume in unserem Gemüse- und Obstgarten haben endlich fest installierte Bewässerungsleitungen erhalten. Ein 16mm-PE-Rohr, ausgestattet mit zwei Minitropfern pro Baum, wird in jeder Baumreihe von einem Spanndraht in pflege-freundlicher Höhe gehalten. Durch eine gemeinsame Zuleitung werden alle Baumreihen gleichzeitig mit Wasser versorgt. Zu Beginn der Installation im Juni haben wir uns gefragt, ob die Anlage in diesem Jahr überhaupt noch benötigt wird, und dafür notwendige Zeit und Geld nicht für andere Dinge besser genutzt werden können. Nun zeigt sich eindeutig , dass die Entscheidung richtig war. In dieser Woche kommen die letzten Bäume ans „Netz“ und können in Trockenphasen künftig wesentlich besser bewässert werden.

Wenige Einzelbäume auf der Wiese, wie hier ein Waldnussbaum, müssen weiter mittels Tankwagen gewässert werden. Hier gilt entsprechend der einschlägigen Empfehlung von Fachleuten: Besser selten mit größerer Menge gießen, als permanent kleine Schlückchen zu servieren. Heute gepflanzte Bäume müssen einen Anreiz haben, mit ihren Wurzeln dem Wasser in die Tiefe hinterher zu wachsen, um irgendwann auch ohne zusätzliches Gießen auszukommen.

Beim bewässerungslosen Feldgemüse-Versuch ist die Schmerzgrenze bereits vor drei Wochen erreicht worden, so dass wir hier nun ebenfalls per Tankwagen einmal pro Woche  ca. 10 Liter Wasser pro Quadratmeter verteilen – was immer noch relativ wenig ist. Kohl, Kartoffeln und Kürbisse haben dank dem Schatten der Agroforst-Pappelreihen und der regelmäßigen Kompost-Tee-Gaben lange ohne Zusatzwasser durchgehalten. Das war eine schöne Erfahrung und Idee, hat aber Grenzen und erfordert ein Handeln, zumindest wenn irgendwann eine bescheidene Ernte eingefahren werden soll.