Viel los im Mai
Vor einem Monat habe ich noch „April-Sommer“ geschrieben, nun könnte man mit „Mai-Winter“ fortsetzen. Und eigentlich möchte ich auch nicht jedes Mal übers Wetter schreiben, aber das ist für uns so ein wichtiges Thema, bewegt uns jeden Tag, und hat ja auch so viel Abwechslung zu bieten! Besonders bemerkenswert und Anlass für diesen kleinen Beitrag zum Thema ist die kühle Phase in den vergangenen zwei Wochen, die in zwei besonders kalten Nächten in KW21 und einem Hagel-Niederschlag am vergangenen Freitag und heute gipfelte. Und das eine Woche nach den Eisheiligen! Tomaten, Paprika, Zucchini, Süßkartoffeln, Mais und andere frostempfindliche Kulturen stehen schon im Feld bzw. in den Folientunneln, und der Wetterbericht kündigt Temperaturen um den Gefrierpunkt an – da schwindet ganz schnell das letzte optimistische Lächeln aus dem Gesicht.
Aber wir hatten Vorsorge getroffen, nämlich den Boden zur Aufnahme von Sonnenenergie noch unbedeckt gelassen, und auf bereits gemulchten Flächen und einer exponierten Fläche für die Nacht ein Vlies aufgelegt. Das hat funktioniert, ist gerade nochmal gut gegangen. Nur auf der Hühnerweide war nochmal die Wasserleitung eingefroren.

Bild: Die zarten Kürbis-Pflänzchen bekommen für die kalten Nächte eine „Bettdecke“ aus Vlies

Bild: Die jungen Tomatenpflanzen stehen in unbedeckter Gartenerde. Das ist fürs Bodenleben nicht der schönste Zustand, absorbiert aber tagsüber viel Sonnenenergie und gibt sie in der Nacht wieder ab. Wenn es warm genug ist und bleibt, wird der Boden mit Heu oder Stroh gemulcht und die Wege begrünt.
Übrigens hat unser fleißiges Gärtnerinnen-Team gerade heute die Auspflanzung der Fruchtgemüse abschließen können. Nun dauert es bei brauchbaren Temperaturen nur noch wenige Wochen, bis die ersten Gurken und Zucchini geerntet werden können. Tomaten wird es wohl erst im Juli geben, und die Paprika brauchen üblicherweise noch etwas länger.
In diesem Monat haben wir auch unsere Feldgemüsefläche „in Betrieb genommen“, also hier zum ersten Mal Gemüsekulturen in den Boden gebracht. Damit vergrößern wir unsere Anbaufläche um ca. 1/3, so dass mehr Vielfalt im Gemüsesortiment möglich wird, weniger Zukauf nötig ist und den Obstreihen im Market-Garden mehr Raum zur Verfügung steht. Die Nutzung von traktorbasierten Geräten verbessert Produktivität und Wirtschaftlichkeit des Gemüsebaus. Wir hoffen, dass der Diesel-Traktor irgendwann in Zukunft von einem Elektro-Traktor oder besser von einem Pferdegespann ersetzt werden kann!

Bild: Pflanzung von Zuckermais mit einer einfachen Pflanzmaschine. Ein neuer und noch ungewohnter Anblick bei Biophilja. Die Körperhaltung der Mitarbeiterinnen ist nicht besonders ergonomisch, aber das ist sie beim manuellen Auspflanzen auch nicht, und es geht per Pflanzmaschine wesentlich schneller.

Bild: Frühlings-Idylle auf der Hühnerweide. Weiße Legehennen mit weißen Hunden vor weißblühendem Strauch. Den Tieren ist die intensive Sonneneinstrahlung an warmen Tagen auch im Mai oft schon zuviel, sodass der Schatten von Sträuchern und dem Mobilstall gern genutzt wird. Die Hunde müssen deshalb dieser Tage auch häufig gekämmt werden, um das Winterfell zu entfernen.

Bild: Die Bruderhähne haben sich sehr gut eingelebt und sind täglich lange auf der Weide unterwegs. Sie werden rasch größer und sehen im Gesicht schon recht erwachsen aus. Erfreulicherweise sind die Herren noch friedlich im Umgang miteinander. Sie üben sich täglich im Krähen. Jedes Krähen eines großen Hahns aus der Legehennengruppe nebenan wird durch einen oder mehrere zarte, stimmbrüchige Kräh-Versuche von Junghähnen beantwortet.